Welche Fördermittel gibt es für den Erwerb der ersten Immobilie?

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Der Erwerb der ersten Immobilie ist ein großer Meilenstein, der viele Menschen vor finanzielle Herausforderungen stellt. In Deutschland sorgen verschiedene staatliche Förderprogramme dafür, dass der Traum vom Eigenheim greifbarer wird. Ob zinsgünstige Darlehen der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau), Zuschüsse für energetische Sanierungen oder spezielle Programme für Familien – die Förderlandschaft ist vielfältig und bietet zahlreiche Chancen. Besonders in Zeiten steigender Bauzinsen und hoher Immobilienpreise ist es essentiell, die passenden Unterstützungen zu kennen und zu nutzen, um die finanzielle Belastung zu senken. Zudem helfen Programme wie Wohn-Riester oder die Wohnungsbauprämie beim Ansparen von Eigenkapital. Gleichzeitig fördern viele Bundesländer und Kommunen zusätzlich, was den finanziellen Spielraum weiter verbessert. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Fördermittel 2025 für den Erwerb der ersten Immobilie relevant sind, wie man sie beantragt und was bei der Finanzierung zu beachten ist.

Staatliche Förderprogramme zur Immobilienfinanzierung für Erstkäufer

Für den Kauf der ersten Immobilie empfiehlt es sich, die zahlreichen Angebote der öffentlichen Hand genau zu prüfen. Die KfW ist mit ihren vielfältigen Förderprogrammen einer der wichtigsten Partner für Bauherren und Käufer. Diese Programme sind häufig mit günstigen Kreditzinsen, Tilgungszuschüssen oder sogar nicht rückzahlbaren Zuschüssen verbunden. Gerade für Eigennutzer bieten sich folgende Fördermöglichkeiten an:

  • KfW-Wohneigentumsprogramm (124): Unterstützt den Kauf oder Bau von selbstgenutztem Wohneigentum – sowohl Neubau als auch Bestandsimmobilien. Die Kredite zeichnen sich durch günstige Konditionen aus.
  • KfW-Programm Energieeffizient Bauen (153): Fördert Neubauten mit speziellen energetischen Standards durch vergünstigte Kredite.
  • KfW-Programm Klimafreundlicher Neubau (297/298): Hier erhalten Käufer von neuen, energieeffizienten Häusern Kredite mit besonders günstigen Zinsen und maximalen Finanzierungsbeiträgen.
  • Wohneigentum für Familien (WEF 300): Ein Modernisierung des früheren Baukindergeldes – unterstützt Familien mit Kind(ern) durch zinsgünstige Kredite für den Neubau oder Kauf klimafreundlicher Immobilien.

Ein Beispiel: Für ein energieeffizientes Effizienzhaus 40 kann ein Kredit von bis zu 100.000 Euro beantragt werden, bei zusätzlichem Nachhaltigkeitssiegel sogar bis zu 150.000 Euro.

Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass diese Kredite zweckgebunden sind. Das bedeutet, sie dürfen nur für den Bau, Kauf oder die Sanierung der jeweiligen Immobilie verwendet werden. Sie bieten häufig niedrige effektive Jahreszinsen, die im Jahr 2025 beispielsweise bei 2,15 bis 2,87 Prozent liegen, was deutlich günstiger als marktübliche Baufinanzierungen ist.

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Förderung beim Ansparen von Eigenkapital – Wohnungsbauprämie & vermögenswirksame Leistungen

Bevor der eigentliche Immobilienkauf stehen oft Jahre des Sparens. Auch hier unterstützt der Staat sogenannte förderfähige Sparmodelle:

  • Wohnungsbauprämie: Der Staat belohnt jährlich die Sparleistungen für den Erwerb von Wohneigentum mit einem Zuschuss von 10 % auf Einzahlungen bis zu 700 Euro pro Jahr (für Singles) bzw. 1.400 Euro (für Verheiratete). Hierbei muss das zu versteuernde Einkommen bestimmte Grenzen einhalten: maximal 35.000 Euro für Alleinstehende, 70.000 Euro für Verheiratete.
  • Vermögenswirksame Leistungen (VL) mit Arbeitnehmersparzulage: Viele Arbeitgeber zahlen monatlich bis zu 40 Euro in einen Bausparvertrag oder andere sparfördernde Anlage ein. Auf diese Sparleistungen bietet der Staat zusätzlich eine Arbeitnehmersparzulage von bis zu 43 Euro im Jahr (86 Euro bei Paaren) für Berechtigte mit einem zu versteuernden Einkommen unter 40.000 Euro.

Diese Förderformen sind besonders für niedrige bis mittlere Einkommen interessant, auch wenn die Summen im Vergleich zu Baukosten eher klein wirken. Sie helfen jedoch dabei, das essenzielle Eigenkapital aufzubauen, das Banken für eine günstige Immobilienfinanzierung voraussetzen.

Förderung Betrag / Prozentsatz Einkommensgrenze Voraussetzung
Wohnungsbauprämie 10% auf bis zu 700 €/Jahr Alleinstehend: 35.000 € / Verheiratet: 70.000 € Mindestens 50 € Sparleistung pro Jahr
Arbeitnehmersparzulage Bis zu 43 €/Jahr Max. 40.000 € pro Person Vermögenswirksame Leistungen vom Arbeitgeber

KfW-Kredite für Neubau und energieeffizientes Bauen

Für Erstkäufer, die neu bauen oder ein energieeffizientes Haus erwerben möchten, bietet die KfW spezielle Programme mit tiefen Zinssätzen an. Das seit März 2023 wieder verfügbare Programm „Klimafreundlicher Neubau“ richtet sich an Eigentümer, die Häuser mit hohem energetischem Standard kaufen oder bauen:

  • Nur Häuser, die maximal ein Jahr alt sind, dürfen gefördert werden.
  • Das Effizienzhaus muss mindestens Standard 40 erreichen, was bedeutet, dass der Energiebedarf höchstens 40 % eines vergleichbaren Standards beträgt.
  • Heizungen mit fossilen Brennstoffen sind ausgeschlossen.
  • Die Kreditsumme kann bis zu 100.000 Euro betragen, bei Nutzung eines Nachhaltigkeitssiegels bis zu 150.000 Euro.

Dadurch ergeben sich oft Zinseinsparungen von mehreren tausend Euro pro Jahr, was angesichts der aktuellen Bauzinssätze von ungefähr 4 % ein großer Vorteil ist.

Darüber hinaus ist das Programm „Wohneigentum für Familien“ eine Weiterentwicklung des Baukindergeldes, das Familien und Alleinerziehenden mit mittleren Einkommen besondere Kredite anbietet. Die Kreditsummen bewegen sich zwischen 170.000 und 270.000 Euro, abhängig von der Kinderanzahl und dem Haushaltseinkommen. Voraussetzung ist ebenfalls ein hoher energetischer Standard.

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Welche Rolle spielt das KfW-Wohneigentumsprogramm für Käufer mit begrenztem Eigenkapital?

Das KfW-Wohneigentumsprogramm ist oft besonders für Käufer interessant, die nicht viel Eigenkapital mitbringen können. Obwohl die Zinssätze mit etwa 3,7 % effektiv zwar marktüblich erscheinen, bietet die KfW folgende Vorteile:

  • Festzins unabhängig von Bonität: Selbst Käufer mit eingeschränkter Bonität oder geringem Eigenkapital erhalten vergleichsweise fest kalkulierbare Zinsen.
  • Verbesserung der Bankkonditionen: Kreditinstitute akzeptieren den KfW-Kredit teilweise als Eigenkapital, was bessere Darlehenskonditionen für den Hauptkredit bewirken kann.
  • Keine Begrenzung bei Eigenkapital: Auch Käufer ohne großes Kapital profitieren von der Finanzierungshilfe.

Allerdings sollten Interessenten immer mehrere Angebote einholen, da die KfW-Kredite nicht unbedingt von allen Banken beworben oder empfohlen werden. Ein Vergleich bei Sparkasse, Deutsche Bank, Commerzbank und anderen Instituten wie ING oder HypoVereinsbank ist ratsam.

Moderne Förderungen für die energetische Sanierung und Renovierung

Bestehende Immobilien können durch Modernisierungen oder Sanierungen nicht nur ihren Wert steigern, sondern auch von attraktiven Förderungen profitieren.

  • Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG): Diese bietet Zuschüsse für Maßnahmen wie Dachdämmung, Fenstererneuerung, oder Heizungsmodernisierung.
  • KfW-Programm Energieeffizient Sanieren (151/152): Neben zinsgünstigen Krediten gibt es Tilgungszuschüsse bis zu 45 % bei Einbau erneuerbarer Energien.
  • Modernisierungs- und Sanierungskredit: Diese zweckgebundenen Darlehen eignen sich für Renovierungen, Schadensbeseitigung oder energieeffiziente Umbaumaßnahmen.

Als Beispiel erhalten Eigentümer eines Effizienzhauses 40 einen Tilgungszuschuss von bis zu 24.000 Euro, bei einem Einbau von Wärmepumpen oder Solarthermie kann dieser Zuschuss bis zu 37.500 Euro steigen.

Sanierungsmaßnahme Förderform Mögliche Zuschusshöhe
Dachdämmung BEG-Zuschuss Bis zu 20 % der Kosten
Fenstererneuerung KfW-Kredit mit Tilgungszuschuss Bis zu 25 % Tilgungszuschuss
Installation Wärmepumpe BEG Zuschuss + KfW Bis zu 37.500 €

Auf Bundesländerebene gibt es zusätzliche Förderprogramme, die besonders Familien oder einkommensschwache Haushalte unterstützen. So bietet beispielsweise Brandenburg Zuschüsse für Neubau und Ausbau, während Sachsen-Anhalt sogar bis zu 50 % der Sanierungskosten bezuschusst.

Calculateur des aides à l’achat immobilier (KfW Fördermittel Rechner)

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Montant en euros
Montant en euros (facultatif)
Nombre d’enfants à charge

Zuschüsse und Kreditanträge richtig beantragen – worauf achten?

Um Fördermittel für die erste Immobilie zu erhalten, ist der richtige Zeitpunkt der Antragstellung entscheidend. Die meisten Programme verlangen, dass der Antrag vor wesentlichen Schritten wie dem Notartermin oder Baubeginn erfolgt. Empfehlenswert ist folgende Vorgehensweise:

  1. Informieren Sie sich frühzeitig über die verfügbaren Programme auf den Websites von KfW, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie bei Verbraucherzentralen.
  2. Nutzen Sie Tools und Rechner, um Ihre Fördermöglichkeiten individuell zu prüfen.
  3. Führen Sie Gespräche mit verschiedenen Finanzierungspartnern wie Sparkasse, Deutsche Bank, Volksbank, Bausparkassen wie Schwäbisch Hall oder der LBS.
  4. Stellen Sie den Antrag auf die ausgewählten Förderprogramme, bevor Sie verbindliche Vertragsabschlüsse tätigen.
  5. Holen Sie mehrere Angebote ein und fragen Sie gezielt nach staatlichen Fördermitteln, da manche Banken diese Kreditarten nicht aktiv anbieten.

Die Auswahl an Förderungen ist groß, daher lohnt sich ein Vergleich von KfW-Programmen mit Landes- und Kommunalangeboten, die sich teilweise kombinieren lassen. Die unterschiedlichen Bedingungen erfordern sorgfältige Planung.

Schritt Empfehlung
Recherchieren Verwendung von KfW-Webseitentools und Beratung bei Verbraucherzentralen
Finanzierungsgespräche Mindestens drei Banken und Kreditvermittler einbinden
Antragstellung Vor Baubeginn und Notartermin
Fördermittel kombinieren Länder- und Kommunalprogramme prüfen

Wer kann staatliche Förderung beantragen – Förderberechtigte Gruppen im Überblick

Die staatlichen Förderprogramme richten sich vor allem an bestimmte Gruppen, die vom Gesetzgeber als unmittelbar oder mittelbar förderberechtigt eingestuft werden.

  • Unmittelbar Förderberechtigte: Rentenversicherungspflichtige Arbeitnehmer:innen, Beamt:innen, Richter:innen, Soldat:innen, Amtsträger:innen, und freiwillig Wehrdienstleistende.
  • Mittelbar Förderberechtigte: Menschen, die Leistungen wie Arbeitslosengeld, Krankengeld oder Vorruhestand beziehen, sowie geringfügig Beschäftigte mit Sozialversicherungsbeiträgen und Pflegepersonen.
  • Nicht Förderberechtigt: Selbstständige ohne Rentenversicherungspflicht, bestimmte Berufsgruppen mit berufsständischer Versorgung, Studenten ohne Pflichtversicherung, sowie geringfügig Beschäftigte ohne Sozialversicherungsbeiträge.

Ein Beispiel: Ein Paar mit zwei Kindern und einem Jahreseinkommen von 90.000 Euro ist häufig förderberechtigt und kann von Programmen wie „Wohneigentum für Familien“ profitieren. Die korrekten Angaben zur jeweiligen Einkommensgrenze sind dabei immer Grundlage für die Antragstellung.

Häufige Fragen zum Thema staatliche Fördermittel beim Immobilienerwerb

Gibt es Zuschüsse für die energetische Sanierung bestehender Häuser?
Ja, das Bundesförderprogramm BEG und KfW-Programme bieten verschiedene Zuschüsse für energetische Sanierungen, darunter Dachdämmung, Fenstertausch und Heizungsmodernisierung.

Kann ein KfW-Darlehen die komplette Finanzierung eines Hauskaufs abdecken?
In der Regel decken KfW-Darlehen nur einen Teil der Finanzierung ab. Eine Kombination mit Eigenkapital und ggf. anderen Bankdarlehen ist üblich.

Wann sollte ich den Antrag für ein Förderprogramm stellen?
Der Antrag muss vor Baubeginn, vor der Unterzeichnung des Kaufvertrags oder vor Vertragsabschluss mit Dienstleistern gestellt werden, um die Förderfähigkeit sicherzustellen.

Welche Banken bieten KfW-Kredite am häufigsten an?
Institutionen wie Sparkasse, Deutsche Bank, Commerzbank, Volksbank, ING, HypoVereinsbank, LBS, Bausparkasse Schwäbisch Hall und Wüstenrot Bausparkasse sind erfahrene Partner bei der Vermittlung von KfW-Förderungen.

Kann ich Förderungen von Bund, Ländern und Kommunen kombinieren?
Ja, vielfach lassen sich verschiedene Förderprogramme miteinander kombinieren, was die finanzielle Unterstützung erheblich verbessern kann.

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